Neth, H. (2014).  Wenn weniger mehr ist: Das Potenzial einfacher Heuristiken in Controlling und Management Reporting.  In A. Klein & J. Gräf (Eds.), Reporting und Business Intelligence (2nd ed., pp. 43–57).  Freiburg: Haufe Verlag. 

Zusammenfassung:

  • Controller sammeln Daten, berechnen präzise Kennzahlen und bereiten in Berichten möglichst viele Informationen sehr gewissenhaft auf — und verfehlen ihren Auftrag vielleicht gerade dadurch. Der Versuch, stets alle verfügbaren Daten zu berücksichtigen und in Entscheidungen einfliessen zu lassen, entspricht dem klassischen Ideal des Homo oeconomicus.
     
  • Diese gründliche Vorgehensweise wurde für eine Welt des Risikos entwickelt, wird aber unkritisch auf Entscheidungen unter Unsicherheit übertragen.  Zudem eignet sie sich eher zur Erklärung der Vergangenheit, soll in der Praxis aber Vorhersagen für die Zukunft liefern.
     
  • Homo heuristicus stellt einen modernen Gegenentwurf zum Homo oeconomicus dar. Er nutzt einfache Heuristiken, die Informationen selektieren und ignorieren um robuste Vorhersagen unter Unsicherheit zu ermöglichen.
     
  • Ein guter Bericht muss Prozesse transparent machen und nützliche Kennzahlen sollten den Weg weisen, anstatt nur Ergebnisvariablen abzubilden. Statt defensivem Entscheiden brauchen Unternehmen eine Fehlerkultur, in der man aus Fehlern lernen kann.
     
  • Die Analyse von Heuristiken zeigt, wann und warum man sich auf seine Instinkte und Intuitionen verlassen kann und soll. In allen Bereichen, in denen Erfahrung eine Rolle spielt, wäre es unklug und fahrlässig, das Bauchgefühl von Experten geringer einzuschätzen als betriebliche Kennzahlen und statistische Zahlenkolonnen.
     

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